Zusammensetzung

Wirkstoffe

Metolazonum.

Hilfsstoffe

Lactosum monohydricum 53 mg, Cellulosum microcristallinum, Carmellosum natricum conexum, Natrii stearylis fumaras, corresp. max. 0.63 mg Natrium.

Darreichungsform und Wirkstoffmenge pro Einheit

Teilbare Tabletten zu 5 mg Metolazon.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

  • Ödeme bei Nierenerkrankungen, einschliesslich nephrotischem Syndrom und Zuständen mit eingeschränkter Nierenfunktion.
  • Ödeme bei Herzinsuffizienz.

Dosierung/Anwendung

Wichtiger Hinweis: Die Bioverfügbarkeit von Metolazon Galepharm kann sich von der Bioverfügbarkeit anderer Metolazon-Präparate unterscheiden (siehe «Pharmakokinetik»). Daher können die empfohlenen Dosierungen (ausgedrückt in mg) von denjenigen anderer Metolazon-Präparate abweichen. Eine Dosisanpassung kann erforderlich sein, und bei einem Wechsel von Metolazon Galepharm Tabletten zu einem anderen Metolazon-Präparat oder umgekehrt wird eine individuelle Titration auf der Grundlage des Ansprechens und der Verträglichkeit des Patienten empfohlen.

Im Allgemeinen soll Metolazon einmal täglich verabreicht werden. Metolazon Galepharm sollte immer zur gleichen Zeit bezogen auf eine Mahlzeit, z.B. immer mit dem Frühstück, eingenommen werden.

Die folgenden Dosierungen dienen als Richtlinien für Metolazon Galepharm:

Erwachsene

Ödeme bei Nierenerkrankung und Herzinsuffizienz: 2.5–5 mg/Tag.

Die Therapie ist mit einer Initialdosis von 2.5 mg/Tag einzuleiten und die Dosierung muss der individuellen Reaktion des Patienten angepasst werden. Sobald die gewünschte therapeutische Wirkung erreicht ist, kann eine Verringerung der Erhaltungsdosis in Betragt gezogen werden.

Bei Patienten mit nächtlicher paroxysmaler Dyspnoe kann mit einer Dosierung, die sich im oberen Bereich der angegebenen Dosisspanne bewegt, eine anhaltende Diurese während 24 Stunden sichergestellt werden.

Spezielle Dosierungsanweisungen

Patienten mit Nierenfunktionsstörungen

Metolazon sollte bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung mit Vorsicht angewendet werden (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Patienten mit Leberfunktionsstörungen

Metolazon sollte bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz mit Vorsicht angewendet werden (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Patienten mit Störungendes Elektrolytgleichgewichts

Metolazon sollte bei Patienten mit vorbestehenden Elektrolytstörungen mit Vorsicht angewendet werden. Eine sorgfältige Überwachung des Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalts ist erforderlich (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Ältere Patienten

Metolazon sollte bei älteren Patienten mit Vorsicht angewendet werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Patienten unter 18 Jahren ist nicht gezeigt.

Kontraindikationen

  • Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff (Metolazon), Sulfonamid-Derivaten, Thiaziden oder einem der Hilfsstoffe.
  • Anurie.
  • Hepatisches Koma oder präkomatöse Zustände.
  • Schwere Störungen des Elektrolythaushalts.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Nierenfunktionsstörungen

Metolazon sollte bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung mit Vorsicht verwendet werden. Die Nierenfunktion sollte regelmässig überwacht werden. Wenn sich Azotämie und Oligurie während der Behandlung von Patienten mit schwerer Nierenkrankheit verschlechtern, sollte Metolazon abgesetzt werden.

Leberfunktionsstörungen

Bei schwerer Leberinsuffizienz kann eine Diuretika-bedingte Hypokaliämie eine Enzephalopathie auslösen.

Störungen des Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalts

Der Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt sollte unter Behandlung mit Metolazon Galepharm, wie auch bei anderen Diuretika, sorgfältig überwacht werden. Die Bestimmung der Serum- und Urinelektrolyte ist wichtig, insbesondere bei starkem Erbrechen, schwerem Durchfall oder bei parenteraler Flüssigkeitszufuhr. Warnsignale für ein Elektrolytungleichgewicht sind: Mundtrockenheit, Durst, Schwäche, Lethargie, Benommenheit, Unruhe, Muskelschmerzen oder -krämpfe, Muskelermüdung, Hypotonie, Oligurie, Tachykardie und gastrointestinale Störungen wie Übelkeit und Erbrechen. Die Überwachung der Serumelektrolyte ist zudem angezeigt bei älteren Patienten, bei Patienten mit Aszites infolge Leberzirrhose oder mit Ödemen infolge eines nephrotischen Syndroms. Beim letztgenannten Zustand ist Metolazon nur unter strenger Überwachung bei Patienten anzuwenden, die normokalämisch und ohne Anzeichen eines Volumenmangels oder einer schweren Hypoalbuminämie sind.

Das Risiko von Elektrolytstörungen ist bei der Verabreichung von hohen Metolazon-Dosen erhöht.

Selten können unmittelbar nach Behandlungsbeginn schwere Hyponatriämien/Hypokaliämien auftreten.

Das Risiko einer Hypokaliämie ist erhöht bei Patienten mit Leberzirrhose, bei Patienten mit starker Diurese, bei Patienten mit unzureichender oraler Zufuhr von Elektrolyten und bei Patienten, die gleichzeitig eine Therapie mit Kortikosteroiden, Diuretika, ACTH oder Digitalis erhalten oder Zeichen einer koronaren Herzkrankheit aufweisen, sofern sie nicht zugleich einen ACE-Hemmer erhalten. Ausserdem bei Patienten, die mit einem hochdosierten Beta-adrenergen Agonisten behandelt werden und in allen Fällen, in denen die Kaliumkonzentration im Serum unter 3.0 mmol/l liegt.

Die klinischen Anzeichen eines Kaliummangels sind z.B. Muskelschwäche, Paresen oder EKG-Veränderungen.

In allen Fällen einer Kombinationsbehandlung ist die Aufrechterhaltung oder Normalisierung der Kaliumbilanz sorgfältig zu überwachen. Eine Hypokaliämie sollte durch die zusätzliche Gabe von kaliumsparenden Diuretika, Kaliumpräparaten oder kaliumhaltigen Ersatzsalzen (z.B. KCl oral) korrigiert werden, oder das Metolazon soll abgesetzt werden.

Es kann eine Hyperkaliämie auftreten, insbesondere bei Vorliegen einer Nierenfunktionsstörung und/oder Herzinsuffizienz sowie bei Diabetes mellitus. Bei gefährdeten Patienten ist eine adäquate Überwachung des Serumkaliums empfohlen.

Eine Hyponatriämie kann jederzeit während einer Langzeittherapie auftreten und kann in seltenen Fällen lebensbedrohlich sein. Eine Hyponatriämie geht einher mit neurologischen Symptomen (Übelkeit, Schwäche, zunehmende Desorientierung, Apathie).

Es kann auch zu einer hypochlorämischen Alkalose (Hypochlorämie) kommen und es ist ebenfalls über Fälle von Hypomagnesiämie berichtet worden.

Mit Metolazone verwandte Diuretika (Thiazide) können die renale Kalziumausscheidung vermindern und zu einer vorübergehenden geringen Erhöhung des Serumkalziums führen, auch wenn keine Störungen des Kalziumstoffwechsels bekannt sind. Eine ausgeprägte Hyperkalzämie kann ein Hinweis auf einen latenten Hyperparathyreoidismus sein. Bevor Nebenschilddrüsenfunktionstests durchgeführt werden, sollte die Therapie mit Metolazon abgesetzt werden.

Gichtanfälle

Wie bei anderen Diuretika können unter Metolazon Azotämie und erhöhte Harnsäurewerte auftreten. In seltenen Fällen wurde über Gichtanfälle bei Personen mit anamnestisch bekannter Gicht berichtet.

Aderhauterguss (choroidaler Erguss), akute Myopie und sekundäres Winkelverschlussglaukom

Sulfonamide und Sulfonamid-Derivate können eine idiosynkratische Reaktion auslösen, die zu einem Aderhauterguss mit Gesichtsfelddefekt, transienter Myopie und zu einem akutem Winkelverschlussglaukom führen kann. Die Symptome schliessen akut auftretenden Visusverlust oder Augenschmerzen ein und treten typischerweise innerhalb von Stunden bis Wochen nach Therapiebeginn auf. Das unbehandelte Winkelverschlussglaukom kann zu permanentem Visusverlust führen. Die primäre Therapie besteht im unverzüglichen Absetzen des Arzneimittels. Falls der intraokuläre Druck erhöht bleibt, muss eine sofortige medizinische Behandlung oder ein operativer Eingriff erwogen werden. Zu den Risikofaktoren für die Entwicklung eines (akuten) Winkelverschlussglaukoms kann eine Sulfonamid- oder Penicillinallergie in der Anamnese gehören.

Lupus erythematodes

Eine Exazerbation oder Aktivierung eines systemischen Lupus erythematodes wurde unter Behandlung mit Sulfonamid-Derivaten beobachtet.

Porphyrie

Thiazide wurden mit akuten Porphyrie-Anfällen in Verbindung gebracht, obwohl dies für Metolazon Galepharm nicht berichtet wurde. Vorsicht ist geboten, wenn Metolazon bei Porphyrie-Patienten eingesetzt wird.

Glukosestoffwechsel

Metolazon beeinflusst den Glukosestoffwechsel nur geringfügig. Metolazon kann den Blutzuckerspiegel erhöhen und bei Patienten mit Diabetes mellitus oder bei latentem Diabetes zu Glykosurie und Hyperglykämie führen. Der Blutzuckerspiegel muss daher regelmässig kontrolliert werden (siehe «Interaktionen»).

Pädiatrische Population

Es liegen keine Erfahrungen über die Anwendung von Metolazon Galepharm bei Patienten unter 18 Jahren vor.

Laborwerte

Obwohl dies für Metolazon nicht berichtet wurde, beeinflussen Thiazide und Thiazid-ähnliche Diuretika Berichten zufolge das Plasmalipidprofil ungünstig, da sie zu einer Erhöhung von VLDL- oder LDL-Cholesterin und Triglyzeriden führen. Die klinische Relevanz dieser Befunde ist unklar.

Hilfsstoffe

Metolazon Galepharm Tabletten enthalten Laktose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».

Interaktionen

Adrenerges und cholinerges System

Obwohl bei Metolazon keine entsprechenden Beobachtungen gemacht wurden, liegen für verwandte Diuretika Berichte vor, gemäss denen diese Arzneimittel eine erhöhte Ansprechbarkeit auf Tubocurarin (in der Schweiz nicht zugelassen) und eine verminderte arterielle Reaktionsbereitschaft auf Noradrenalin bewirken. Eine Diuretika-induzierte Hypokaliämie kann die neuromuskuläre Blockade von curariformen Medikamenten verstärken. Der schwerwiegendste Effekt wäre eine Atemdepression, die bis zu einer Apnoe führen kann. Die Dosierung dieser Arzneimittel ist deshalb bei Patienten, die mit Metolazon behandelt werden und sich einem operativen Eingriff unterziehen müssen, sorgfältig anzupassen.

Antihypertonika

Bei gleichzeitiger Verabreichung von Metolazon und Antihypertonika ist besonders in der Initialphase der Behandlung Vorsicht geboten wegen des Risikos einer Hypotonie. Die Dosierung muss gegebenenfalls angepasst werden. Über eine Verschlechterung der Nierenfunktion bei gleichzeitiger Verabreichung von ACE-Inhibitoren, Angiotensin-II-Antagonisten und Aldosteron-Antagonisten wurde berichtet.

Alkohol, Barbiturate und Narkotika

Unter Metolazon kann eine orthostatische Hypotonie auftreten, die durch Alkohol, Barbiturate und Narkotika verstärkt werden kann.

Diuretika (z.B. Schleifendiuretika wie Furosemid)

Die gleichzeitige Anwendung von Furosemid und vermutlich auch von anderen Schleifendiuretika kann die Wirkung von Metolazon erheblich potenzieren und zu schweren Störungen des Elektrolythaushalts führen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Herzglykoside

Eine Hypokaliämie kann das Risiko einer Digitalistoxizität mit einem erhöhten Risiko von schwerwiegenden Herzrhythmusstörungen verstärken. Bei gleichzeitiger Verabreichung von Digitalispräparaten muss gegebenenfalls deren Dosierung angepasst werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Antiarrhythmika (z.B. Sotalol)

Bei gleichzeitiger Gabe von Sotalol und eines kaliumausschwemmenden Diuretikums (z.B. Furosemid, Hydrochlorothiazid) oder anderer Arzneimittel, die zu Kalium- oder Magnesiumverlust führen, kann das Auftreten hypokaliämisch induzierter Herzrhythmusstörungen (Synkope, verlängertes QT-Intervall) erhöht sein.

Kortikosteroide und ACTH

Kortikosteroide und ACTH können das Risiko einer Hypokaliämie erhöhen und die Elektrolyt- und Flüssigkeitsretention verstärken.

Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAID) und Salicylate

Salicylate und andere nichtsteroidale Antirheumatika (NSAID) können die diuretische und natriuretische Wirkung von Metolazon bei einigen Patienten abschwächen. Über eine Verschlechterung der Nierenfunktion bei gleichzeitiger Verabreichung von NSAID wurde berichtet.

Gichtmittel

Eine Dosisanpassung von Gichtmitteln kann erforderlich sein, da Thiazide den Serumharnsäurespiegel erhöhen können (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Eine Erhöhung der Dosis von Probenecid- oder Sulfinpyrazon (in der Schweiz nicht zugelassen) kann erforderlich sein. Die gleichzeitige Verabreichung von Thiaziden kann das Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen auf Allopurinol erhöhen.

Kalziumsalze

Thiazide können die Serumkalziumspiegel aufgrund einer verminderten Ausscheidung erhöhen. Wenn Kalzium-Supplemente oder kalziumsparende Arzneimittel (z. B. Vitamin-D-Therapie) verordnet werden, sollten die Serumkalziumspiegel überwacht und die Kalziumdosierung entsprechend angepasst werden.

Lithium

Die gleichzeitige Gabe von Lithium und Thiaziden kann den Lithiumserumspiegel erhöhen und so zu einer Lithium-Intoxikation führen. Bei Patienten, die unter Lithiumtherapie stehen und gleichzeitig Metolazon erhalten, muss der Lithiumspiegel überwacht werden.

Antidiabetika (einschliesslich Insulin)

Die Dosierung von Insulin oder oralen Antidiabetika muss gegebenenfalls angepasst werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtmassnahmen»). Es wurde auch darüber berichtet, dass die blutzuckersenkende Wirkung von Sulfonylharnstoffen durch die gleichzeitige Verabreichung von Metolazon verstärkt werden kann.

Ciclosporin

Die gleichzeitige Verabreichung von Metolazon und Ciclosporin kann zu einer Erhöhung des Serumkreatinins führen.

Kreuzreaktionen mit anderen Arzneimitteln

Kreuzreaktionen können auftreten bei Patienten, die auf Sulfonamide oder Thiazide allergisch sind.

Antikoagulanzien

Wie andere Thiazid-ähnliche Arzneimittel kann Metolazon die hypoprothrombinämische Wirkung von Antikoagulanzien beeinflussen. Über eine Verlängerung der Blutungszeit bei gleichzeitiger Anwendung von Metolazon und Warfarin (in der Schweiz nicht zugelassen) wurde berichtet.

CYP3A4-Substrate

Es ist nicht bekannt, ob Metolazon die Plasmakonzentrationen von gleichzeitig verabreichten Arzneimitteln durch Hemmung oder Induktion von metabolisierenden Enzymen wie Cytochrom (CYP) P450 beeinflussen könnte. Daher ist Vorsicht geboten bei gleichzeitiger Gabe von CYP450-Substraten mit geringer therapeutischer Breite.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft

Es gibt klare Hinweise auf Risiken für den menschlichen Fötus. Metolazon kann die plazentare Durchblutung vermindern und passiert die Plazentaschranke. Thiazide und verwandte Diuretika können auf den Fötus übergehen und ein Elektrolytungleichgewicht verursachen. Die Anwendung von Thiaziden und verwandten Diuretika während der Schwangerschaft ist mit einem Risiko für fetalen oder neonatalen Ikterus oder Thrombozytopenie verbunden. Während der Schwangerschaft darf Metolazon deshalb nicht verabreicht werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.

Stillzeit

Thiazide und Thiazid-ähnliche Diuretika können in die Muttermilch übertreten und die Laktation unterdrücken. Metolazon sollte deshalb von stillenden Müttern nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Es liegen keine Untersuchungen zur Wirkung von Metolazon auf die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen vor.

Die Behandlung mit Metolazon kann zu Ermüdung, Benommenheit oder Schwindelgefühl führen, welche die Fähigkeit ein Fahrzeug zu führen und/oder eine Maschine zu bedienen, beeinträchtigen können.

Unerwünschte Wirkungen

Unerwünschte Wirkungen im Zusammenhang mit Metolazon sind innerhalb der Systemorganklassen mit folgenden Häufigkeiten angegeben: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100 und <1/10), gelegentlich (≥1/1’000 und <1/100), selten (≥1/10’000 und <1/1’000), sehr selten (<1/10’000), nicht bekannt (Häufigkeit aufgrund der vorliegenden Daten nicht abschätzbar).

 

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Gelegentlich:Leukopenie.
Selten:Aplastische oder hypoplastische Anämie, Agranulozytose, Thrombozytopenie.

Erkrankungen des Immunsystems

Selten:Allergische Reaktionen, einschliesslich anaphylaktischer Reaktionen.

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Häufig:Hypokaliämie, Hyponatriämie, Hypomagnesiämie, Hypochlorämie (hypochlorämische Alkalose), Hyperurikämie, Hyperglykämie.
Selten:Hyperkalzämie, Hypophosphatämie.

Psychiatrische Erkrankungen

Selten:Psychotische Depression, Verwirrtheit.

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig:Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Ermüdung.
Selten:Neuropathie, Vertigo, Parästhesie, Lethargie, Benommenheit, Schwäche, Unruhe (manchmal bis hin zu Schlaflosigkeit), Apathie, Krampfanfälle, hepatische Enzephalopathie.

Augenerkrankungen

Selten:Vorübergehend verschwommenes Sehen.
Nicht bekannt:Aderhauterguss.

Herzerkrankungen

Selten:Tachykardie, Brustkorbschmerzen, Palpitationen.

Gefässerkrankungen

Häufig:Hypotonie, Orthostasesyndrom.
Gelegentlich:Vaskulitis.
Selten:Synkope, Venenthrombose.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig:Übelkeit, Erbrechen, Obstipation, Diarrhoe.
Selten:Abdominalschmerzen, Anorexie, abdominale Blähungen.
Nicht bekannt:Mundtrockenheit

Leber- und Gallenerkrankungen

Selten:Hepatitis, intrahepatische Cholestase, Pankreatitis.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Gelegentlich:Exanthem inkl. Urtikaria.
SeltenEpidermolysis acuta toxica (TEN), Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), Purpura, Dermatitis (Photosensitivität).

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Häufig:Muskelschmerzen, Muskelkrämpfe.
Gelegentlich:Gelenkschmerzen, Gicht.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Häufig:Azotämie, Glykosurie.
Selten:Niereninsuffizienz (infolge Dehydratation), Oligurie.

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Selten:Erektionsstörung.

Allgemeine Erkrankungen

Häufig:Durst.
Selten:Schüttelfrost.

Untersuchungen

Häufig:Erhöhter Harnstoff im Serum, erhöhtes Kreatinin im Serum.
Selten:Erhöhtes LDL-Cholesterin, erhöhte Triglyzeride.

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Symptome

Im Falle einer Überdosierung kann es zu Dehydratation und Elektrolytstörungen (in erster Linie Hyponatriämie aber auch Kalium- und Magnesiumverlust) kommen. Zu den Symptomen gehören Durst, Nausea, Erbrechen, Desorientiertheit, Somnolenz, Kopfschmerzen, Muskelkrämpfen, arterieller Hypotonie und (in schweren Fällen von Hypokaliämien) auch Arrhythmien.

Therapie

Innerhalb der ersten Stunde nach Ingestion kann durch die Verabreichung von Aktivkohle (1 g/kg Körpergewicht) die Resorption vermindert werden. Danach steht die adäquate Hydrierung und die Korrektur von Elektrolytstörungen im Vordergrund.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code

C03BA08

Wirkungsmechanismus

Metolazon ist ein Sulfonamid-Diuretikum und hat einen Wirkungsmechanismus ähnlich demjenigen der Thiazide. Metolazon reduziert die Rückresorption von Natrium in den Nierentubuli, wirkt aber hauptsächlich im distalen Konvolut. Die verstärkte Natriumausscheidung geht auch mit einem erhöhten Chlorid- und Wasserverlust einher.

Pharmakodynamik

Bei optimaler therapeutischer Dosierung erreicht Metolazon ungefähr die gleiche diuretische Wirksamkeit wie Diuretika vom Thiazid-Typ. Da Metolazon, in erster Linie im distalen Konvolut wirkt, wird die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) nur geringfügig beeinflusst, so dass es auch bei Patienten mit einer verminderten GFR eingesetzt werden kann. Metolazon kann die Diurese von Patienten mit sehr niedriger GFR (weniger als 20 ml/min) anregen.

Die Diurese setzt in der Regel innerhalb der ersten Stunde nach der Verabreichung ein und hält je nach Dosierung 12–24 Stunden an. Das Wirkungsmaximum wird nach ca. 2 Stunden erreicht.

Bei antihypertensiver Dosierung ist die Wirkung bereits 3–4 Tage nach Therapiebeginn zu beobachten. Das Wirkungsoptimum wird nach 3–4 Wochen erreicht.

Klinische Wirksamkeit

Mit Metolazon Galepharm wurden keine eigenen klinischen Studien durchgeführt. Die klinische Wirksamkeit von Metolazon ist in der Literatur umfassend belegt.

Pharmakokinetik

Absorption

Metolazon wird im Verdauungstrakt nahezu vollständig resorbiert. Die maximale Plasmakonzentration wird im Durchschnitt nach 2 Stunden erreicht. Die Geschwindigkeit und das Ausmass der Absorption sind abhängig von der Formulierung. Der Einfluss von gleichzeitiger Nahrungsaufnahme auf die Bioverfügbarkeit von Metolazon Galepharm wurde nicht untersucht. Zur Minimierung der Variabilität für den einzelnen Patienten sollte die Tablette immer zur selben Zeit bezogen auf eine Mahlzeit eingenommen werden, z.B. immer mit dem Frühstück (siehe «Dosierung/Anwendung»).

Distribution

Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt 113 L/kg; die Substanz wird zu 95 % an Erythrozyten und Plasmaproteine gebunden. Metolazon passiert die Plazenta und geht in die Muttermilch über.

Metabolismus

Metolazon wird praktisch nicht metabolisiert; die gebildeten Metaboliten haben sich als nicht toxisch erwiesen.

Elimination

80–95 % der verabreichten Dosis werden bei einer Halbwertszeit von 8–10 Stunden in unveränderter Form renal ausgeschieden. Der restliche Anteil erscheint in den Faeces. Da die Clearance von Metolazon parallel zur Kreatinin-Clearance verläuft, ist die Ausscheidung beim Vorliegen einer Niereninsuffizienz verlangsamt.

Präklinische Daten

Es sind keine für die Anwendung relevanten Daten vorhanden.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Besondere Lagerungshinweise

Nicht über 30 °C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

56468 (Swissmedic).

Packungen

Metolazon Galepharm, teilbare Tabletten: Packungen zu 20 und 100 Tabletten. (B)

Zulassungsinhaberin

Galepharm AG, Zürich.

Stand der Information

Juli 2023.